Mit dem Atemzug …

… an der Haut von innen nach außen wandern

img_0092In den Tiefen der Berührung, wohin sich selten Worte verirren, weil im Dickicht verdunkelter Ungewissheiten der Verstand bereitwillig schweigt. Jene grüblerische Suche sich stattdessen sanft und müde auf den Atem ruhend bindet. Das innere Messerschärfen stellt dankbar ermattet die Arbeit ein; von innen ertastet das Einatmen die Haut unter seiner Oberfläche – von außen bleibt beständig der Raum, welcher durch die Erde getragen uns verbindet. Im feucht-luftigen Windstoß sammelt sich auf dem Weg nach außen manchmal maskiertes, flüssiges Blei, was die Kehle im Fluss verbrennt – schweres Herz nimmt Aggression als Teil des Werden und Gehens im Ausatmen an; für den Frieden im Innen (und Außen) braucht es Geduld und einen unaufhörlich langen Atem von Generation zu Generation verwurzelt in einer Entwurzelung;

und immer mal wieder; sich dem Scheitern und Versagen liebevoll in die Arme werfen. Plötzlich ergeben sich klare Worte aus dem Raum, den der Verstand aus Feigheit umschifft.

Atem

Wir leben

von Atem zu Atem

In allen Pflanzen und Tieren

schlägt sein Luftherz

Wir

an sein Dasein gebunden

gehen ein mit ihm

in den Atem der Erde

– Rose Ausländer