manchmal reißt dich ein Ereignis aus dem Alltag und nach ein paar tagen kehrt alles wi(e)der zu den routinierten, eingespielten abläufen, die Sicherheit und Stabilität geben, um zu funktionieren.
Um zu funktionieren, wird nahezu jede_r Handgriff optimiert; zeit sparen. Zeit ansammeln, um später – wenn alles erledigt ist – darauf zurückgreifen zu können.
In der Zwischenzeit verliert sich vieles, was im Herzen tatsächlich brennt. So verschließen sich die Sinne für die genderqueeren* Himmelsrichtungen. Eigene feindlich-verinnerlichte Bilder, Stereotype und entsagten Sehnsüchten werden als Verbannt_e in den tiefen der innerlichen krust_artigen Landschaft an der kurzen Leine vermeintlich gebändigt. Scheinbar an der Leine zum Schweigen verurteilt, teilen s_ie sich mit _ ständig_zwischen den Zeilen_ die versteckten_ die verbannten_ werden täglich kleiner und kleiner_und deren aufgeplusterten Beschützer_innen größer und größer – bis eine spitze Nadel die Verletzlichkeit der fragile Membran testet; verbrauchte Luft schafft Raum für frischen Wind.
Im Zentrum wird sichtbar, die langen Pausen sind enttarnt; Pausenzeit vom gender*queer – Ruhephase – um mitspielen zu dürfen. Im Zentrum wird sichtbar; Ausschluss und fehlende Räume machen es notwendig die eigenen Aufräum- und Kehrutensilien stets bei sich zu tragen.
Wo ist es sicher?
Wer bewacht die Eingangstür?
ich dringe ein; lange Haare täuschen nur den mensch, d_er sich selbst im Spiegel vergisst!
Wachstum; von der Wurzel bis zur Spitze!
gefangene sind j_ene – im innen & außen – die helfen, den beton zu mischen für die Verfestigung von männlich* & weiblich*
be_ton bröckelt!
Wem überlasse ich es, wie ich gelesen, einsortiert und ver_ortet werde?
Haut trennt mich, begrenzt mich von dir zu mir;
innen_außen
dazwischen der einordnende blick
obwohl wir* wissen, dass es auf die ART scheitern wird.
In der Pause tarnt sich die Täuschung, um heimlich in der Mitte der Gesellschaft anzukommen.
an der Eingangstür überlasse ich mich dem Röntgenstrahl,
um auf der binären Bühne ein Stück von der Torte
in mich stopfen zu können,
welch_es ich nach dem Fallen des Vorhangs
über de_r Klo_
_schüssel auskotze.
Ergänzung:
„Was passiert, wenn ein Trans-Musikx und ein Butch-Geschichtenerzählx eine Show ohne besonders queeren Inhalt machten? Würden wir dadurch ein größeres Mainstream-Publikum gewinnen? Könnten wir die Show an große Theater und Festivals verkaufen? Würden wir besser zu vermarkten sein, wenn wir unsere super Homo-identitäten versteckten und über gewöhnliche Dinge sängen und Geschichten über hauptsächlich straighte Leute erzählten? Es zeigte sich, die Antwort auf all diese Dinge war: Ja.“ („goodbye gender“ Rae Spoon & Ivan E. Coyote)