Montag, 13.04.2015
Müdigkeit. Langeweile in der Regelmäßigkeit überwinden. Sich selbst wiederholen bis der Mund sich zu einem ausgedehnten Gähnen formt. Die große Herausforderung des Alltags, wenn ich mir das Schreiben auferlege.
Ich lese über das „Dramatische Schreiben“ in Film, Theater und Roman. So eben hörte ich, Günter Grass hatte Sorgen vergessen zu werden. Nun wer teilt diese Sorge nicht. Das Verderben, all das Streben nach Unsterblichkeit im Sinne von einmaligen Leistungen, die die Menschheit verändern.
Sind es nicht solche Forderungen, die den Alltag in den Schatten stellen und dabei liegt im alltäglichen Allerlei die Magie? Und wo sind all die Frauen der Nachkriegszeit?
Und ich höre immer wieder von der Generation der „Babyboomer“ und wie steht es um Rassismus? Und wo sind die Menschen, die in der DDR geboren sind? (außer sie versammeln sich in Dresden mit Pegida)
Der heutige Montag endet mit unbeantworteten Fragen. Abschied als Teil des Alltags und die Ungewissheit als treibende Kraft für den nächsten Schritt in den Morgen. Verlassensein und Einsamkeit als Wiederholungen, die eigentlich bitter aufstoßen und in einer Übertreibung von Glückseligkeit ausradiert werden.
Ich widme mich weiter dem Buch und den Kapiteln zur Charakter- und Figurenentwicklung. Zuvor blättere ich im Gedichtband von Mascha Kaléko:
Sehnsucht nach dem Anderswo
Drinnen durften die Äpfel im Spiel
Prasselt der Kessel im Feuer.
Doch draußen pfeift Vagabundenwind
Und singt das Abenteuer!
Der Sehnsucht nach dem Anderswo
Kannst du wohl nie entrinnen:
Nach drinnen, wenn du draußen bist,
Nach draußen, bist du drinnen.
Mascha Kaléko
Ich bemühe mich, mir selbst, meinen Ansprüchen und Talenten jeden Tag gerecht zu werden. Im Alltag. Und mit all meiner eigenen Widersprüchlichkeit und der Versöhnung mit dem permanenten Wandel und der nie müde werdenden Veränderung.
Es findet sich im Malen, Schreiben, und Miteinander!