Mittwoch, 15.04.2015
Imagination, die Vorstellungskraft als inneres Übungsfeld für den tatsächlichen Einsatz auf der alltäglichen Bühne und als Mittel der Überbrückung einer Zeit im Mangel.
Der Kuss als imaginierte Handlung bei geschlossenen Augen – die ersehnte Erlösung – das Erwachen – befreit vom Dämmerschlaf – unsichtbare Fesseln gelockert – und einzig durch die Vorstellung einer Berührung von aufeinander treffende Lippen;
das Gesicht als Maske und Maskierung; Lippen geschwungen; rot; weich, schnappen ins Leere,
vergraben im Kopfkissen der Aschenputtelträume
und schnappen wieder nur Luft
Identität verschwommen in Vergangenem und Zukünftigem, brüchig
die Nase versenkt sich in Mutter’s Erde
auf der Spur nach nährender Milch
Das Wechselspiel zwischen Verbergen und Sichtbar-WERDEN
Besessen den Phantasiebildern verfallen – wie den imaginierten Lippen,
die mit einem Kuss all das Unheil
auslöschen und
dich tragen
bis ans Ende der Welt.
Wo Mond und Sonne
verschmelzen
und der Sternenhagel wie Holzspäne
aus den plüschigen Wolken sich sanft über
Mutter Erde ergießt, die für alle Ewigkeit empfängt
Früchte verstreut mit windiger Betriebsamkeit
ein berührender Kuss;
menschliche Körper ergriffen, warm umbettet
in einer gemeinsamen Lache aus Wasser.
Quellen, die den Durst stillen und
Gesichter formen zu Masken aus rötlich schimmerndem Ton,
Personen werden erbaut und
Kinder backen aus Sand ein Haus!