Geschlossene Gesellschaft
Daumen drückt überrascht Mutetaste
auf der Fähre
zwischen dir und mir
legt sich getragenes
Licht
auf unsere Nachthelligkeit
Mit der Wolkendecke
ungelebter
Sehnsüchte
erinnert –
überschlagen sich
Bilder in meinem Kopf
aus Phantasterei
projektiver Filme,
die unvollendet ein
Heraustreten auf eine fassbare Leinwand
tunlichst meiden, um
schneller zu sein, als alle Schreckgespenster,
die auf der Jagd
nach Wertsachen, außerhalb genormter Tempolimits eiliger
als alle Teufelsbanden zusammen unter Vollgas mich überholen wollen.
Im Schatten bodenloser Träumerei
fährst du seit
Monaten neben mir im Auto Kreise
zwischen
Ungewissheit gibst Du neues Zuhause
verbunden in
Seelenruhe
taucht dein
Schweigen in meine Tiefe
verborgen
balancieren meine Füße auf den Platten(bauten)
drohender Erdbeben
aus behaglicher Stille
lösen sich weiße
Steine alter Weisen
und platzen in das Zentrum vertrauter Routine
Zerrissen zerreißt es Gewissheiten mit dir
Hand in Hand
blättert in
versteckten Fotoalben vergessener Illusionen
reise rückwärts in
die Zeiten erster Verliebtheiten
schlage hart zu den
verrutschten Buchband, der entstaubt
offenbart, was ich war.
Grenzen überschritten, um getrieben vom Windhauch
fliegen zu lernen,
während an den
Fußsohlen verzweigte Wurzeln wachsen,
Grenzen aufgelöst,
um auf den Flügeln kommunistischer Friedenstauben
frei Sein zu lernen,
während leise – hinterm Rücken misstrauischer Augen –
sich Freund und Feind versöhnen.
In einem verlassenen Pappkarton thronen Barbie und Ken,
und zwischen
Kinderspielen rutscht Peter Pan
in den Nebel aus
Erinnerung
die Ruhe nach dem
Sturm
schreibt Spuren in
die Wolkenschicht:
im Werden zwischen
20 und 30 verloren abgedriftet
drunken and lost
am Seil vom
Rettungsanker wehte immer nur eine Fahne
gestickt
aufgeschrieben:
lauf dem Leben von Simone de Beauvoir & Satre entgegen
und nie in die
Zugrichtung
von Barbie & Ken.
gewagt und abgetrieben
im Meer von Chaos
bleiben oder gehen
mehr gewollt ~ mehr
geliebt
gehen UND bleiben
Mit deinen Liedern im Ohr
Türme bestiegen
und im Sturzflug
hinter den verschlossenen Augen
Konturen von morgen
ausgemalt,
die beim Eintreten
in Realitäten
auf den Boden
ehrlicher Tatsachen
abprallen ~
aufgepralltes Herz
entpuppt sich unter entschlossener Lupe als Schmetterling
Die ruhelose Nacht zählt Schafe, auch die Schwarzen ~
meine Sammelwut
lässt sich kaum abbremsen
im Strudel
ungeschriebener Seiten
tönt meine
unbeherrschte Gier, die mich in die Dunkelheit drängt,
um den Mond
einzufangen, den ich dir im Zuge eigener Schranken
ohne Brieftauben nicht zeigen kann.
Beim Aufstehen der Sonne
höre ich deine
Schritte im Sand,
die nach Landung der Regentropfen
in mein Bauchgefühl einziehen.
Rasend infiziert von Besessenheit
(I am a foul of
love)
verschwimmen die
Schnappschüsse zwischen Fensterscheibe und mir
Herz packt
Laufschuhe ein und rennt
rennt
außer Atem
ein
und
aus
atmen
vogelfrei
pisst
der freche Spatz
auf den Frostbrand deiner Coolness
Ich
steuert
die Überflutung
in meinem
Schneckentempo
während sich das
Haus auf dem Rücken
federleicht im sommerlichten Baumschatten in den Schlaf singen lässt.
Unendliche
Geschichten
enden im Mondlicht
heulender Wölfe
Erinnerung
wie Treibholz,
was nie untergeht
~ selbst bei Atemnot
~
steigt der Kopf auf,
das Herz im
Schlepptau,
was den Kopf zu sich zieht.
Im Mondlicht tanzt meine ertrunkene Liebe für dich;
das mondsüchtige
Licht spiegelt sich flüsternd auf dem Meer,
im Windschatten
deines Rückens webte ich vergebens am Netz
aus Strickmaschen zwischen Heimat und Nach-hause-kommen
Entferntes Meer
trennt unsere
Geschichten
in untergründiger
Verbundenheit
überspringst du
mein (Herz)Klopfen
Geschlossene Gesellschaft.
Ich
fährt
über
die
ungelebten
Spuren
liebe
bleibt
ungeliebt
es
geht.
Weiter!
Das
Meer
bietet
(ausgeschlagen)
Leben.
~ Überlesen ~
Ich
geht
weiter
Ich
bewahrt
den
Sand
in
den
Schuhen
auf.